Kompetenzanforderungen 
  an Führungskräfte 
  und Kultivierung der Work 
  Life Balance im 
  Spannungsfeld der 
  Industrie 4.0
  Autor: Monika Köhler
 
 
  
 
 
 
 
  
 
 
 
  Industrie 4.0 verspricht Fortschritt hinsichtlich 
  Wirksamkeit in den Prozessen, Arbeitssicherheit, 
  Ressourceneffizienz und Potenziale zum Aufbau 
  neuer Geschäftszweige. 
  Der Kontext und die Erwartungen an die Interaktion 
  von Mensch und Maschine steigen und die vierte 
  industrielle Revolution muss strukturiert werden 
  und erfordert daher eine neue Dimension an 
  Können und Kompetenzen. 
  Nachfolgend ein Auszug aus meiner Hausarbeit im 
  Fach Arbeits – und Organisationspsychologie meines 
  Studiums, welcher die künftigen 
  Kompetenzanforderungen an Führungskräfte und 
  Kultivierung der Work Life Balance im 
  Spannungsfeld der Industrie 4.0 darstellt. 
  KOMPETENZANFORDERUNGEN
  Anhand einer deutschen Studie  der Acatech – 
  DEUTSCHE AKADEMIE FÜR 
  TECHNIKWISSENSCHAFTEN und des Fraunhofer – 
  Instituts für Materialfluss und Logistik IML 2016 
  wurde der Bedarf an Kompetenzen und 
  Qualifizierungsmaßnahmen für den Wandel 
  Industrie 4.0 in kleinen und mittleren deutschen 
  Unternehmen eingehend untersucht. Neben den 
  Unternehmenskompetenzen wie Ausbau der IT 
  Infrastruktur, 
  Vernetzung und 
  Datenschutz wurden 
  auch die künftigen 
  Fähigkeiten der 
  Beschäftigten 
  evaluiert. 
  Die Umgebung in der sich die Führungskräfte nun 
  behaupten müssen, hat sich drastisch verändert. Die 
  wesentlichen Veränderungen lassen sich 
  zusammenfassen: 
  •
  auf die globale Vernetzung
  •
  weltweiter Datenaustausch
  •
  Information in Echtzeit über das weltweite 
  Geschehen 
  •
  zunehmende Spannungen und 
  Auseinandersetzungen und Digitalisierung in 
  allen Bereichen
   
  Kunden, Wettbewerb und Unternehmen haben zu 
  jeder Zeit an jedem Ort Zugang zu Informationen. 
  Die Frage ob man mitspielen will oder nicht wird 
  nicht mehr gestellt, sondern wird von anderen 
  vorgegeben. Manipulation, neue Spielregeln im 
  Wettbewerb und Beeinflussung wurde Tür und Tor 
  geöffnet. Manipulation von Informationen und 
  enormer Druck auf sofortige Reaktion nach einer 
  neuen Information stehen an der Tagesordnung. 
  Sich gelassen auf eine neue Situation einstellen zu 
  können, ist nicht mehr möglich.
   
  Steigerung und Entfaltung persönlicher Stärken, 
  Optimierungskompetenz, Stressbewältigung und 
  Bedürfnisse der Mitarbeiter rücken immer mehr in 
  den Mittelpunkt nebst den fachlichen Kompetenzen. 
  WORK LIFE BALANCE
  In der rasanten 
  Fortschreitung der 
  Einführung von Industrie 
  4.0 bleibt der Mensch als 
  Individuum in der 
  Arbeitswelt oft auf der 
  Strecke. Die Dynamisierung stellt an alle – 
  Mitarbeiter und Unternehmen – eine große 
  Herausforderung dar. Die Balance zwischen 
  Berufsleben und Privatleben zu finden wird immer 
  wichtiger, nicht zuletzt auch die Auswahl des 
  Arbeitgebers mittlerweile für die Gestaltung der 
  Work Life Balance eine große Rolle spielt. 
  In einer aktuellen Studie des Kienbaum Institut von 
  März 2017 wurde erhoben, dass die Kollegiale 
  Arbeitsatmosphäre an erster Stelle und die Work 
  Life Balance an zweiter Stelle im Ranking zu den 
  ausschlaggebenden Kriterien zur 
  Arbeitgeberauswahl bei hochqualifizierten jungen 
  Absolventen liegt. Eine Lebensstilintegration und 
  Beständigkeit im Unternehmen hinsichtlich 
  Arbeitsplatzsicherheit werden künftig unter 
  Industrie 4.0 gefragter denn je sein. 
  Die Arbeitswelt der Zukunft stellt Mitarbeiter und 
  Unternehmen vor neue Herausforderungen
  , die 
  es zu bewältigen gilt. Neue Kompetenzen und die 
  Bedürfnisse des Menschen, seine Gesundheit, sein 
  Privatleben und die Sinnerfüllung in seinem Tun 
  rücken unter dem digitalen Wandel immer mehr in 
  den Mittelpunkt. 
  Fachliche Kompetenzen und Entwicklung von 
  interdisziplinären Handeln und Denken, Führungs-, 
  Innovations-, Problemlösungs – und 
  Optimierungskompetenz sind anhand einer 
  aktuellen Studie die künftigen 
  Qualifizierungsmaßnahmen eines jeden einzelnen 
  Mitarbeiters im digitalen Wandel der Industrie 4.0. 
  Der Aufbau einer guten persönlichen Kompetenz 
  und Kultivierung der menschlichen Bedürfnisse für 
  sich und seine Mitarbeiter, in der eine hohe 
  Flexibilität, schnelles Handeln, Balance zwischen 
  Bewahren, Stabilität und Zerstörung sowie 
  permanente Anpassung  an das Umfeld ist, wird 
  oberstes Ziel für Führungskräfte der Zukunft sein. 
  Die Komponente Mensch in der Industrie 4.0 wird 
  durch persönliche und methodische Kompetenzen 
  weiterhin als flexibelste und intelligenteste 
  „Produktionsressource“ eine Schlüsselrolle 
  einnehmen. 
  Literatur:
  Acatech (Hrsg.) (2016): Kompetenzentwicklungsstudie Industrie 4.0 -  
  Erste Ergebnisse und Schlussfolgerungen 
  http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/acatech_DOSSIER_ne
  u_Kompetenzentwicklung_Web.pdf [19.07.2017]
  Botthof A., Hartmann E. A. (Hrsg.) (2015): Zukunft der Arbeit in 
  Industrie 4.0, Berlin, Springer 
  Erpenbeck J., Sauter W. (2015): Wissen, Werte und Kompetenzen in der 
  Mitarbeiterentwicklung, Berlin, Springer
  Fidler F. (2017): Digitalisierung & Qualifizierung, Fachhochschule St. 
  Pölten http://www.wirtschaft40.at/wp-content/uploads/2017/02/FH-
  Sankt-Poelten-Franz-Fidler.pdf [29.07.2017]
  Generation Y (2017) :Geld und Karriere? Wir wollen Zeit! 
  http://www.stern.de/neon/generation-y--wir-wollen-nicht-geld-und-
  karriere--wir-wollen-zeit--7562658.html, Stern Magazin [02.08.2017]
  I4.0 Plattform (2017): Was ist Industrie 4.0? , Bundesministerium für 
  Wirtschaft und Energie http://www.plattform-
  i40.de/I40/Navigation/DE/Industrie40/WasIndustrie40/was-ist-
  industrie-40.html [29.07.2017]
  Jochmann W., Böckenholt I., Diestel S. (Hrsg.) (2017): HR Exzellenz, 
  Innovative Ansätze in Leadership und Transformation, Berlin, Springer
  Kienbaum Institut (2017): ARBEITEST DU NOCH ODER LEBST DU 
  SCHON? Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation / 
  Absolventenstudie 2017 / 31.03.2017, Dortmund
  http://www.kienbauminstitut-
  ism.de/fileadmin/user_data/KIILT_2017_Absolventenstudie_Report_201
  7.pdf [05.08.2017]
  Kruse P. (2005): Navigation in der Unsicherheit. In Focus Magazin 
  Verlag und Unternehmen Erfolg (Hrsg.), Die Erfolgsmacher II, Frankfurt 
  a. M.: Campus
  Von Au C. (Hrsg.) (2017): Führung im Zeitalter von Veränderung und 
  Diversity, Leadership und Angewandte Psychologie, Berlin, Springer