Selbst wirksam werden Autor: Norbert Köhler Selbstwirksamkeit oder auch Selbstkompetenz bedeutet, dass jemand die Überzeugung besitzt, dass die eigenen Fähigkeiten ausreichen, um eine Handlung zielgerichtet und erfolgreich durchführen zu können. Die Selbstwirksamkeit bezieht sich immer auf eine bevorstehende Handlung und auf die Art und Weise, wie die eigenen Fähigkeiten eingeschätzt werden. Sie ist, aufbauend auf die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sogar ein Prädiktor, der vorbestimmt, wie gut oder schlecht eine Leistung sein wird. Die erworbenen Fähigkeiten allein reichen also nicht aus, erst die Überzeugung von der eigenen Kompetenz führt zum Erfolg. Die Selbstwirksamkeit ist eine spezifische situativ wahrgenommene Kompetenz, die sich auf kognitive und handlungsbezogene Fähigkeiten bezieht, die für eine Handlung bedeutsam sind. Dabei spielen auch die Überzeugungen über sich selbst, eine entscheidende Rolle in der weiteren persönlichen Entwicklung. Je höher die wahrgenommene Selbstwirksamkeit, desto größer und dauerhafter sind Bereitschaft und Beharrlichkeit, eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Die Bewertung der eigener Fähigkeiten beeinflusst die Selbstwirksamkeit. Schwierige Aufgaben werden vermieden, wenn subjektiv die Überzeugung vorherrscht, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen, um die Aufgaben angemessen zu lösen. Demgegenüber werden Aufgaben übernommen, die im Rahmen der eigenen, wahrgenommenen Fähigkeiten, gelöst werden können. Die Selbstwirksamkeit entscheidet auch, wie viel Anstrengung investiert wird und wie lange diese aufrecht erhalten wird. Ist die Selbstwirksamkeit hoch, werden Schwierigkeiten und Hindernisse als Herausforderung empfunden. Ist sie aber niedrig, werden unabhängig der Fähigkeiten, Bemühungen sie zu bewältigen, rasch aufgegeben,. Nun stellt sich die Frage: Wodurch entsteht die Selbstwirksamkeit? Bandura identifiziert vier Quellen: Erfahrung, Stellvertretende Erfahrung, Soziales Lernen und Emotionale Aktiviertheit. Erfahrung ist die primäre Quelle. Erfolgreiche Bewältigung steigert die Selbstwirksamkeit, Misserfolge senken sie. Stellvertretende Erfahrung durch Beobachtung, oder Lernen am Modell hat ebenso, wenn auch weniger als die eigene Erfahrung selbst, einen wichtigen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit. Soziales Lernen, wie direkte Beeinflussung durch andere Personen, wirkt sich auf die Selbstwirksamkeit aus. Ermutigung kann sie steigern. Emotionale Aktiviertheit: Menschen bewerten den eigenen Aktiviertheitszustand unterschiedlich. Manche brauchen Stress um in Hochform aufzugehen, andere geben schon auf, wenn die Rahmenbedingungen ungewohnt sind.  Die körperlich- emotionale Aktiviertheit wird – bewusst oder unbewusst - erspürt und unterschiedlich bewertet. Entsprechend Antonovsky gibt es in extrem fordernden Situationen drei Faktoren, die es ermöglichen, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen: Bedeutsamkeit: das, was zu bewältigen ist, als bedeutsam erkennen, Verstehbarkeit: das, was zu bewältigen ist, verstehen und einordnen können, Handhabbarkeit: das, was zu bewältigen ist, als handhabbar sehen. Im Spitzensport ist das Problem gut erforscht, wenn Athleten, die im Training Höchstleistungen erbringen, in Wettkampfsituation nur durchschnittlich sind. Dies liegt dann an ihren physischen, technischen oder taktischen Kompetenzen, sondern sie vertrauen nicht ausreichend ihrer Wirksamkeit. Die beste Vorbereitung nützt wenig, wenn Leistungsträger nicht an ihre Zuverlässigkeit und Tauglichkeit glauben. Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung ist also die Überzeugung, die Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich erbringen zu können. Der Glaube in die eigene Wirksamkeit, eine schwierige Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, Es ist deshalb in beruflichen Trainings wichtig, nicht nur fachliche und soziale Fähigkeiten zu erwerben, sondern auch die Wirksamkeit des eigenen Handelns zu erleben. Der bloße Erwerb einer Fertigkeit genügt nicht, um diese auch tatsächlich optimal ausführen zu können. Es muss auch eine Überzeugung in die eigene Wirksamkeit verinnerlicht werden, dass die erworbenen Fertigkeiten ausreichen, um sie auch unter schwierigsten Bedingungen erfolgswirksam einsetzen zu können. Literatur Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The Exercise of Control. New York: Freeman. Eberspächer, H. (2008). Gut sein, wenn´s drauf ankommt. Erfolg durch Mentales Training. München: Carl Hanser. Jerusalem M. (1990). Persönliche Ressourcen, Vulnerabilität und Stresserleben. Göttingen:Hogrefe.
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Selbst wirksam werden Autor: Norbert Köhler Selbstwirksamkeit oder auch Selbstkompetenz bedeutet, dass jemand die Überzeugung besitzt, dass die eigenen Fähigkeiten ausreichen, um eine Handlung zielgerichtet und erfolgreich durchführen zu können. Die Selbstwirksamkeit bezieht sich immer auf eine bevorstehende Handlung und auf die Art und Weise, wie die eigenen Fähigkeiten eingeschätzt werden. Sie ist, aufbauend auf die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sogar ein Prädiktor, der vorbestimmt, wie gut oder schlecht eine Leistung sein wird. Die erworbenen Fähigkeiten allein reichen also nicht aus, erst die Überzeugung von der eigenen Kompetenz führt zum Erfolg. Die Selbstwirksamkeit ist eine spezifische situativ wahrgenommene Kompetenz, die sich auf kognitive und handlungsbezogene Fähigkeiten bezieht, die für eine Handlung bedeutsam sind. Dabei spielen auch die Überzeugungen über sich selbst, eine entscheidende Rolle in der weiteren persönlichen Entwicklung. Je höher die wahrgenommene Selbstwirksamkeit, desto größer und dauerhafter sind Bereitschaft und Beharrlichkeit, eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Die Bewertung der eigener Fähigkeiten beeinflusst die Selbstwirksamkeit. Schwierige Aufgaben werden vermieden, wenn subjektiv die Überzeugung vorherrscht, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen, um die Aufgaben angemessen zu lösen. Demgegenüber werden Aufgaben übernommen, die im Rahmen der eigenen, wahrgenommenen Fähigkeiten, gelöst werden können. Die Selbstwirksamkeit entscheidet auch, wie viel Anstrengung investiert wird und wie lange diese aufrecht erhalten wird. Ist die Selbstwirksamkeit hoch, werden Schwierigkeiten und Hindernisse als Herausforderung empfunden. Ist sie aber niedrig, werden unabhängig der Fähigkeiten, Bemühungen sie zu bewältigen, rasch aufgegeben,. Nun stellt sich die Frage: Wodurch entsteht die Selbstwirksamkeit? Bandura identifiziert vier Quellen: Erfahrung, Stellvertretende Erfahrung, Soziales Lernen und Emotionale Aktiviertheit. Erfahrung ist die primäre Quelle. Erfolgreiche Bewältigung steigert die Selbstwirksamkeit, Misserfolge senken sie. Stellvertretende Erfahrung durch Beobachtung, oder Lernen am Modell hat ebenso, wenn auch weniger als die eigene Erfahrung selbst, einen wichtigen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit. Soziales Lernen, wie direkte Beeinflussung durch andere Personen, wirkt sich auf die Selbstwirksamkeit aus. Ermutigung kann sie steigern. Emotionale Aktiviertheit: Menschen bewerten den eigenen Aktiviertheitszustand unterschiedlich. Manche brauchen Stress um in Hochform aufzugehen, andere geben schon auf, wenn die Rahmenbedingungen ungewohnt sind.  Die körperlich-emotionale Aktiviertheit wird – bewusst oder unbewusst - erspürt und unterschiedlich bewertet. Entsprechend Antonovsky gibt es in extrem fordernden Situationen drei Faktoren, die es ermöglichen, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen: Bedeutsamkeit: das, was zu bewältigen ist, als bedeutsam erkennen, Verstehbarkeit: das, was zu bewältigen ist, verstehen und einordnen können, Handhabbarkeit: das, was zu bewältigen ist, als handhabbar sehen. Im Spitzensport ist das Problem gut erforscht, wenn Athleten, die im Training Höchstleistungen erbringen, in Wettkampfsituation nur durchschnittlich sind. Dies liegt dann an ihren physischen, technischen oder taktischen Kompetenzen, sondern sie vertrauen nicht ausreichend ihrer Wirksamkeit. Die beste Vorbereitung nützt wenig, wenn Leistungsträger nicht an ihre Zuverlässigkeit und Tauglichkeit glauben. Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung ist also die Überzeugung, die Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich erbringen zu können. Der Glaube in die eigene Wirksamkeit, eine schwierige Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, Es ist deshalb in beruflichen Trainings wichtig, nicht nur fachliche und soziale Fähigkeiten zu erwerben, sondern auch die Wirksamkeit des eigenen Handelns zu erleben. Der bloße Erwerb einer Fertigkeit genügt nicht, um diese auch tatsächlich optimal ausführen zu können. Es muss auch eine Überzeugung in die eigene Wirksamkeit verinnerlicht werden, dass die erworbenen Fertigkeiten ausreichen, um sie auch unter schwierigsten Bedingungen erfolgswirksam einsetzen zu können. Literatur Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The Exercise of Control. New York: Freeman. Eberspächer, H. (2008). Gut sein, wenn´s drauf ankommt. Erfolg durch Mentales Training. München: Carl Hanser. Jerusalem M. (1990). Persönliche Ressourcen, Vulnerabilität und Stresserleben. Göttingen:Hogrefe.
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